Audiovisuelle Sedierung bei medizinischen Behandlungen bewährt sich

Das Interdisziplinäre Zentrum für vaskuläre Interventionen (IZI) beruhigt Patientinnen und Patienten bei den Eingriffen mit audiovisuellen Eindrücken über eine Videobrille. So wird Angst und Schmerzempfinden gemindert, und das wirkt sich auf den Interventionserfolg aus.

Das Inselspital, Universitätsspital Bern setzt neu Videobrillen ein zur audiovisuellen Sedierung von Patientinnen und Patienten während medizinischen Behandlungen. Das Interdisziplinäre Zentrum für vaskuläre Interventionen (IZI) des Inselspitals ist das erste Zentrum in der Schweiz, das diese innovative Technologie nutzt. Dank der Videobrille können Patientinnen und Patienten abtauchen in Natur-Dokumentationen, Konzerte oder auch Spielfilme – sie können frei wählen, was ihren persönlichen Vorlieben entspricht. Das bietet insbesondere Menschen, die innerlich angespannt und ängstlich sind, eine Ablenkung, die beruhigend wirkt. 

Reduzierter Stresspegel begünstigt den Interventionsverlauf
Interventionen an Gefässen können bei Patientinnen und Patienten Angst und Anspannung auslösen. Die Videobrille ermöglicht ihnen, in eine andere Welt einzutauchen und sich so von den angenehmen Empfindungen beruhigen zu lassen. Das hat einen direkten medizinischen Nutzen, weil Ängste und Anspannung ungewollt den Interventionsverlauf negativ beeinflussen können und den Bedarf an Beruhigungsmitteln und Anästhesiesupport während der Interventionen erhöhen aufgrund eines erhöhten Schmerzempfindens. «Die optischen und akustischen Reize der Videobrille reduzieren den Stresspegel unserer Patientinnen und Patienten. Dies erleichtert unsere Arbeit und begünstigt positive Resultate», hebt Dr. med. univ. Alexander Rosenov, Spitalfacharzt Angiologie am Inselspital, die Vorzüge der audiovisuellen Sedierung hervor. 

Zusammenschluss von vier Kliniken zum IZI
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Angiologie, Gefässchirurgie, Radiologie und Hepatologie ermöglicht im IZI seit 2017 eine qualitativ hochstehende Patientenversorgung. 2021 sind rund 2100 gefässöffnende und gefässverschliessende Interventionen durchgeführt worden. Das IZI hat in den fünf Jahren seit seiner Gründung die Kompetenzen der vier beteiligten Kliniken gebündelt und so Doppelstrukturen zum Wohle der Patientinnen und Patienten abgebaut. «Dieses Modell hat sich bewährt. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ermöglicht uns eine massgeschneiderte sowie qualitativ hochstehende Therapie unserer Patientinnen und Patienten mit oft hochkomplexen Erkrankungen», so PD Dr. med. Marc Schindewolf als COO des IZI. 

 

Die Brille im Einsatz

Verena Knippscheer, Stefan Pfeifer, PD Dr. med. Marc Schindewolf, Dr. med. univ. Alexander Rosenov, Silvia Tschopp (IZI Teammitglieder v. l. n. r)