Trotz grosser Fortschritte in der kardiovaskulären Medizin bleibt die koronare Herzkrankheit (KHK) weltweit die häufigste Todesursache. Überlebende eines AMI haben weiterhin ein erhebliches Restrisiko für schwerwiegende kardiovaskuläre Ereignisse – selbst unter optimaler Therapie. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Entzündung, die durch proinflammatorische Zytokine wie IL-6 die Atherosklerose, das Fortschreiten von Plaques und deren Instabilität fördert. Durch die gezielte Blockade des IL-6-Signalwegs könnte die ZEPHYR-Studie erstmals in vivo nachweisen, dass eine antiinflammatorische Therapie die Plaquemorphologie und -zusammensetzung günstig verändert – und damit möglicherweise die Behandlung der KHK grundlegend beeinflusst.
Unter der Leitung des koordinierten Hauptprüfers Prof. Lorenz Räber sollen rund 332 Patientinnen und Patienten an etwa 20 europäischen Zentren eingeschlossen werden. Mittels hochmoderner, serieller Mehrgefäss-Bildgebung – IVUS, Nahinfrarotspektroskopie und optische Kohärenztomografie – wird die Studie risikoreiche Merkmale wie Plaquebelastung, Dicke der fibrösen Kappe, Lipidgehalt und lokale Entzündung umfassend bewerten – ein Vorgehen, das höchste Standardisierung und Expertise erfordert.
Die ZEPHYR-Studie ist eine akademisch initiierte Initiative, ermöglicht durch eine einzigartige Partnerschaft zwischen der Klinik für Kardiologie der Insel Gruppe AG, ECRI, Cardialysis und Novo Nordisk. Diese Zusammenarbeit von akademischer Forschung, klinischer Exzellenz und industrieller Unterstützung soll Innovation beschleunigen, Patientenergebnisse verbessern und die Belastung durch kardiovaskuläre Ereignisse nach AMI nachhaltig verringern.