Nützliche Informationen für Patientinnen und Patienten mit angeborenem Herzfehler (ACHD)
Notfall
- Im Falle einer akuten Notfallsituation muss eine Vorstellung auf einer Notfallstation via Ambulanz erfolgen (Ambulanz Nummer 144, Notfall Inselspital Bern).
- Bei nicht lebensbedrohlichen Situationen können Sie sich von Montag bis Freitag von 08.00- 17.00 Uhr unter der Nummer: +41 31 632 78 59 melden.
- Ausserhalb der Bürozeiten ist die dienstärztliche Equipe der Kardiologie unter der Nummer +41 31 632 50 00 erreichbar.
Impfungen
Infektionen können bei Menschen mit chronischen Erkrankungen oft schwerer verlaufen. Aus diesem Grund ist es für Menschen mit einem angeborenen Herzfehler besonders wichtig einen guten Impfschutz zu haben. Empfohlene Impfungen werden regelmässig in der Sprechstunde besprochen.
Endokarditis
Die Endokarditis ist eine seltene Entzündung der Herzinnenhaut, die durch Bakterien oder seltener Pilze ausgelöst wird. Personen mit einem angeborenen Herzfehler haben ein erhöhtes Risiko für eine Endokarditis. Vorbeugende Massnahmen und Warnzeichen zu erkennen sind deshalb wichtig.
Typische Anzeichen einer Endokarditis:
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Fieber ohne klare Ursache, oft verbunden mit Schüttelfrost und nächtlichem Schwitzen
- Krankheitsgefühl, Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust
Vorbeugende Massnahmen:
- Gute Zahnhygiene
- Regelmässige zahnärztliche Kontrollen (mindestens einmal jährlich)
- Hauthygiene: Die Haut gut pflegen, Wunden sofort desinfizieren. Zudem sind Piercings und Tätowierungen mögliche Eintrittsorte für Bakterien. Das Durchführen von Piercings und Tattoos muss deshalb mit Ihrem Arzt, Ihrer Ärztin gut besprochen werden.
- Einige Patientinnen und Patienten haben ein besonders hohes Risiko an einer Endokarditis zu erkranken, diese tragen einen Endokarditisausweis auf sich und sollten die Anweisungen auf dem Ausweis befolgen, wie die Einnahme von Antibiotika vor gewissen zahnärztlichen Eingriffen. (Quelle: Endokarditis - Schweizerische Herzstiftung (swissheart.ch) )
Sport
Sport ist gesund und hält fit. Regelmässige körperliche Betätigung hilft ihre Muskulatur zu stärken, fördert die Beweglichkeit und stärkt ihr Selbstbewusstsein.
Vor allem Ausdauersportarten wie Fahrradfahren, Schwimmen oder Joggen haben eine positive Auswirkung auf ihre Herzleistung. Wenn Sie mit einer neuen Sportart beginnen möchten, empfiehlt es sich, vorgängig mit ihrem Kardiologen, ihrer Kardiologin darüber zu sprechen, damit gemeinsam geschaut werden kann, ob diese Sportart mit ihrem Herzfehler möglich ist. Vor allem wenn Sie gerne Wettkampfsport oder intensives Krafttraining betreiben möchten, empfiehlt es sich, dies vor Beginn mit ihrem Arzt, ihrer Ärztin zu besprechen, um zu vermeiden, dass ihr Herz unnötig belastet wird.
Falls Sie nicht ganz so sportlich sind, versuchen Sie trotzdem regelmässige körperliche Aktivität in ihren Alltag einzubauen. Regelmässig zu Fuss zu gehen oder mit dem Fahrrad zu fahren hilft bereits, Ihre Gesundheit zu verbessern.
Sexualität / Schwangerschaft / Familienplanung
- Sexualität: Eine erfüllende Sexualität gehört zu einer guten Lebensqualität, weshalb es sehr essentiell ist, dass Sie Sorgen und Ängste diesbezüglich mit ihrem Behandlungsteam besprechen.
- Kinderwunsch: Kommt bei Ihnen der Wunsch nach Kinder auf, ist es sehr wichtig, dass Sie sich bereits vor der Schwangerschaft beraten lassen. Gemeinsam mit ihrem Behandlungsteam müssen mögliche Risiken für Sie und das Baby abgeschätzt werden, ggf. Medikamentenanpassungen vorgenommen werden und über mögliche Vererbungen gesprochen werden. Während der Schwangerschaft sind oft zusätzliche kardiologische Verlaufskontrollen empfohlen.
Psychische Belastung
Viele Patientinnen und Patienten mit einem angeborenen Herzfehler leiden auf Grund der Krankheitsgeschichte und der Ungewissheit an einer psychischen Belastung. Neben Gefühlen der Hoffnungslosigkeit können auch die folgenden Symptome auf eine psychische Belastung hinweisen: Müdigkeit und Erschöpfung, verminderte Leistungsfähigkeit, Unlust, Unruhe, Nervosität, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Kopfweh, Verdauungsbeschwerden, Schlafstörungen oder sexuelle Probleme.
Falls Sie solche oder ähnliche Symptome bei Ihnen wahrnehmen, ist es sehr wichtig, dass sie diese Ihrem Behandlungsteam mitteilen.
Im Herz Gefäss Zentrum bieten wir das Angebot der Kardiopsychologie an. Gerne melden wir Sie bei Bedarf für ein Gespräch bei der Kardiopsychologie an.
Quelle: Psychische Belastung - Schweizerische Herzstiftung (swissheart.ch)
Reisen
Falls Sie eine längere Reise oder eine Reise mit Flugzeit über 4 Stunden planen, informieren Sie bitte ihr Behandlungsteam darüber, damit mit ihnen folgende Themen besprochen werden können: Thromboseprophylaxe oder sonstige Massnahmen, englischer Arztbericht für längere Aufenthalte, Zolldeklaration für die Einreise mit Medikamenten.